Schiffsgeschichte
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Dieses Schiff wurde als Versorger (OSV, Offshore Supply Vessel) von Aukra-Bruk A/S, Aukra, Norwegen in deren Werft in Molde unter Baunummer 054 gebaut. Lloyd's Register Nr.: 7382433. Der Kiel wurde im Juni 1974 gelegt und der Stapellauf unter dem Namen SEAWAY DEVON war am 01.03.1975. Am 21.06.1975 wurde das Schiff an die Eigner K/S Seaway Supply & Support Ships A/S & Co. Oslo abgeliefert und das Management an Stolt-Nielsen R/A, Haugesund, Norwegen übergeben. Die SEAWAY DEVON wurde unter norwegischer Flagge registriert mit Heimathafen Oslo (GRT: 498, NRT: 183, DWT: 925, Register Nr.: 8548, Rufzeichen: LAEY).

Schon in 1976 wurde das Schiff von Ulstein Halto A/S, Ulsteinvik, Norwegen in ein DSV, Diving Support Vessel (Taucherschiff) umgebaut und auf SEAWAY HAWK umbenannt. Die Norwegische Flagge wurde beibehalten, aber der Heimathafen wurde nach Haugesund gewechselt (GRT: 644, NRT: 187, DWT: 925). Bei diesem Umbau wurde auch der 30 Tonnen SWL hydraulische A-Frame und die verschiedenen Kräne an Deck installiert.

In 1982 wurde das Schiff von Progemar (Société Provencale de Gestion Maritime), Marseille erworben und das Management an Les Abeilles International et Compagnie, Dunkerque übergeben. Umbenannt in ABEILLE SUPPORTER und unter französischer Flagge registriert mit Heimathafen Lorient (GRT: 1046, NRT: 338, DWT: 925, Register Nr.: 46614/615, Rufzeichen: FUAN).

Am 14.10.1997 wurde der vor Bayonne im Sturm gestrandete panamesische Frachter CAPETAN TZANNIS (9093 / 71) von der ABEILLE SUPPORTER zusammen mit zwei Hafenschleppern wieder frei geschleppt. Die ABEILLE SUPPORTER brachte den Frachter in den Hafen von Bilbao in Sicherheit.

In 2000 wurde das Schiff an die DGA Délégation Générale à l'Armement (französische Marine) verkauft, welche am 19.07.2000 die Firma NTA, Jouy-en-Josas, Paris beauftragte den Betrieb des Schiffes zu übernehmen. Am gleichen Tag wurde das technische Management an ABCmaritime, Nyon vergeben. Einige Tage später, am 26.07.2000 wurde das Schiff in Bayonne registriert und in AQUITAINE EXPLORER umbenannt.

Die AQUITAINE EXPLORER wurde als ziviles Schiff, nach den Regeln der französischen Handelsmarine betrieben und die zivile Besatzung wurde von einem französischen Personalbüro (crewing agent) gestellt. Das Schiff war in der Marinebasis in Bayonne stationiert und sie wurde hauptsächlich zur Unterstützung des Raketentestzentrum "Centre d'essais des Landes" südlich von Bordeaux eingesetzt. Das Schiff musste die in die Biskaya abgeschossenen Raketen bergen und holte auch deren Trümmer vom Meeresboden zurück, damit sie von den Technikern untersucht werden konnten. Zu diesem Zweck war auch ein ROV (Remote Controlled Vehicle = Ferngesteuertes Unterwassergefährt) an Bord installiert. Ab und zu schleppte sie auch Zielflosse.

Wenn nötig, leistete das Schiff auch in Seenot geratenen Schiffen im südlichen Teil der Biskaya Hilfe und Unterstützung. Ein solcher Fall ereignete sich in den Morgenstunden des 13.06.2003, als die AQUITAINE EXPLORER den Notruf des französischen Produktentankers CHASSIRON auffing, der in Ballast aus Bayonne ausgelaufen war. Nach einer Tankexplosion vor den Brückenaufbauten brach Feuer aus. Ein Seemann aus Senegal verlor dabei sein Leben, der Rest der Besatzung bleib unverletzt. Die AQUITAINE EXPLORER unterstützte die Crew des Tankers bei der Brandbekämpfung. Nachdem das Feuer gelöscht war, konnte der Tanker mit eigener Kraft nach Bayonne zurückfahren (siehe auch die Photos).

Anfangs 2009 wurde das Schiff in Bayonne aufgelegt und am 28.08.2009 wurde das kommerzielle Engagement von NTA, Paris und gleichzeitig das technische Management von ABCmaritime beendet.

In June 2010 wurde das Schiff an das griechische Unternehmen Spanopoulos Group S. A., Salamina, Griechenland verkauft, eine Firma die sich mit Hafen- und Wasserbau, sowie Schifffahrt beschäftigt (Schlepper, Bargen, Kranschiffe etc). Zuerst wurde das Schiff als GREEK EXPLORER unter Panama Flagge für die Antzela NE, Panama registriert (Register Nr.: 40844PEXT, Rufzeichen: 3FAW3), später gegen Ende des gleichen Jahres wurde das Schiff unter griechischer Flagge eingetragen und in CHRISTOS XXIII umbenannt. Registrierter Eigner: IMS Christos XXIII SA, Majuro. (Rufzeichen: SVA3835).

Während 2010 und 2011 wurde das Schiff wieder in einen Schlepper umgebaut. Wahrscheinlich wurde eine neue Schleppwinde eingebaut, die dem Schlepper einen Pfahlzug (bollard pull) von 100 Tonnen erlaubt. Im Dezember 2011 wurde das Schiff unter dem gleichen Namen wieder unter der Flagge von Panama registriert (Rufzeichen: HOKI).

Verkauft im Dezember 2017 an Christos XXIII Spanopoulos S.A., Salamina. Flagge: Griechenland im Management von Spanopoulos Group S.A., Salamina.

Im März 2020: Flagge Panama, Offizielle Nr.: n.a. Rufzeichen HP4110.

Im November 2022 aus Paloukia verschleppt zum Verschrotten in Aliağa mit dem Schlepper CHRISTOS XXXIX (MMSI 237082100) und ist am 14.11.2022 auf dem Schrottplatz in Aliağa angekommen.

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Zusätzliche Informationen und Geschichten

ROV, Remote Operated Vehicle (Ferngesteuertes Unterwassergefährt):

In den sechziger Jahren wurden die ersten ROV's eingesetzt, heute werden sie für viele kommerzielle und wissenschaftliche Aufgaben eingesetzt, ganz besonders kann die Offshore Ölindustrie nicht mehr auf diese Geräte verzichten. Ein ROV ist prinzipiell ein unbemanntes Unterseeboot, das mit einem Kabel (in Englisch "umbilical" = Nabelschnur) mit dem Mutterschiff verbunden ist und von den Operateuren an Bord gesteuert wird.

Die ROV's sind in zwei Hauptgruppen eingeteilt, in Inspektions- und Arbeitsfahrzeuge. Kommerzielle ROV's können bis maximal 2500 bis 3000 m tief tauchen, für grössere Wassertiefen werden die sogenannten wissenschaftlichen ROV's eingesetzt. Die Grenzen im Bau von ROV's setzt die Wassertiefe, denn mit zunehmender Wassertiefe steigt der Druck und dadurch wird die Konstruktion anspruchsvoller und vor allem auch teurer. Für weitere Details siehe auch www.rov.org

Aktualisiert im Juli 2012 durch SwissShips-HPS

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