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Die Trafina AG, Basel wurde auf Anregung von Charles Strübin-Bernhard am 02.07.1947 gegründet. Charles Strübin war Hauptaktionär, Mitaktionäre waren Ernst Scheibler-Holzkamp, Ernst R. Scheibler, beide in Birsfelden und Rudolf Scheibler-Frey, Basel. Diese drei Herren waren verwandtschaftlich, aber auch als gute Freunde mit Charles Strübin verbunden. Dem dreiköpfigen Verwaltungsrat gehörten Ernst Scheibler-Holzkamp, Präsident, Rudolf Scheibler-Frey, Geschäftsführer und Charles Strübin-Bernhard an. Das Domizil der Firma befand sich an der Hardstrasse 11 in Basel.

Charles Strübin (1891 bis 1964), eigentlich Karl Ernst Strübin, hatte das Bürgerrecht von Liestal BL und war von Beruf Kaufmann und vermutlich in einer Bank tätig. In jungen Jahren, wohl vor oder während der Zeit des Ersten Weltkriegs wanderte er nach London aus, wo er erfolgreich Karriere machte. In 1919 heiratete er in St. Pancras, London Anna Elisabeth Bernhard, 1922 kam ihr einziger Sohn Charles in London zur Welt. Er wechselte in das Schifffahrtsgeschäft und schon 1928 gründete er seine eigene Reederei, die Chas. Strubin & Co. Ltd. London, die im damaligen Schifffahrtsviertel bei der Towerbridge ihre Büros an der Creechurch Lane 27 hatte und durchschnittlich 6 bis 7 Frachtschiffe bereederte. Seine Londoner Agentur war Grimsey, Latham & Co. LTd. 101 Leadenhall Street, London E.C.3. In 1939 war Strübin als Reeder registriert, der in der Nähe von Slough (beim Flughafen Heathrow), zusammen mit dem estländischen Reeder Evald John Jakobson ein Haus teilte.

Während des spanischen Bürgerkrieges betätigte sich Strübin auch als Blockadebrecher für die republikanische Seite, wobei ein Schiff versenkt und ein anderes von der Gegenseite beschlagnahmt wurde. Im 2. Weltkrieg verlor er mindestens zwei Schiffe durch die Angriffe deutscher U-Boote, die STORENEST versank mit Mann und Maus, von der NEWTON ASH konnten nur vier Mann lebend geborgen werden. Charles Strübin betrieb auch Schiffe unter der Flagge von Estland. Genaueres ist uns über die Geschichte dieser Auslandschweizer Reederei (noch) nicht bekannt, aber es ergäbe bestimmt auch eine interessante, zusätzliche Story.

Die Trafina AG besass vorerst zu 100 % die Firma Compania Naviera Parita SA in Panama, die fünf Schiffe unter Panama Flagge betrieb. Die Schiffe wurden in 1949, 1951 und 1963 wieder verkauft. 

In 1950 übersiedelte Charles Strübin in die Schweiz und nahm Wohnsitz in einem Chalet in Merlischachen SZ (zwischen Meggen und Küssnacht am Rigi). Die Geschäfte in London führte sein Sohn Charles Strübin weiter, wobei jedoch der Vater immer mit Rat und Tat beistand.

Im Sommer 1951 beantragte die Firma beim Bund das Schweizer Flaggenrecht für den Küstenfrachter LUCERNE. Die Übernahme und die Eintragung unter Schweizer Flagge erfolgte am 29.06.1951 in Hull, England. Im Herbst kaufte die Firma noch das Küstenschiff LUGANO. Die beiden kleinen Frachter wurden in der grossen Küstenfahrt in der Nord- und Ostsee, um die britischen Inseln bis runter nach Portugal und Spanien eingesetzt. Als Schifffahrtsfachmann betreute Charles Strübin die beiden Schiffe der Trafina selber. Die Befrachtung oblag der Chas. Strubin & Co in London.

Vermutlich altershalber, oder liefen die Geschäfte nicht so gut wie gewünscht, jedenfalls verkaufte man die LUGANO schon wieder im September 1955 und die LUCERNE ereilte das gleiche Schicksal ein Jahr später. Die Schiffe ersetzte man nicht mehr und es scheint, dass danach die Trafina AG ihre Tätigkeit einstellte. Die Firma Chas. Strubin Co. Ltd. London wurde im Herbst 1963 ordentlich liquidiert. Anscheinend hatte Charles Strübin Junior kein Interesse an der Firma. Charles Strübin Senior verstarb nach langer Krankheit am 14.12.1964 an seinem Wohnort Meggen am Vierwaldstättersee.

SwissShips, HPS im Oktober 2019

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